Beim Verdunsten von Lösemitteln aus einem Lackfilm kommt es im vorhandenen Film zu Wirbelströmungen. Diese entstehen dadurch, dass ständig noch lösemittelreichere Materialien aus tieferen Schichten des Films an die Oberfläche transportiert werden müssen. Dies führt zur Ausbildung einer makroskopisch sichtbaren Zellstruktur (Bénardzellen). Unterschiede in Dichte, Temperatur und vor allem auch der Oberflächenspannung sind die treibenden Kräfte dieser Bewegungsvorgänge. Verschiedene Oberflächendefekte lassen sich letztlich auf diese Bénardzellen zurückführen: Ausschwimmen, Verlaufsstörungen, Zugluftempfindlichkeit.
In einem pigmentierten Lacksystem nehmen auch die Pigmente an den Wirbelbewegungen teil und falls sich die verschiedenen Pigmente in ihrer Beweglichkeit unterscheiden, kann es dazu kommen, dass sie durch die Strömungsvorgänge voneinander getrennt werden. Innerhalb der Lackoberfläche sind die Pigmente dann nicht mehr homogen verteilt (Ausschwimmen). An waagerechten Flächen ist direkt die Zellstruktur optisch sichtbar, an vertikalen Flächen kommt es zur Streifenbildung (silking).
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