Die Wirbelströmungen der Bénardzellen führen auch dazu, dass die Lackoberfläche nicht mehr glatt ist, sondern eine mehr oder weniger starke Struktur aufweist (Narbigkeit). Der Lack zeigt einen schlechten Verlauf und weist eine Orangenschalenstruktur auf.
Abhängig von der Lösemittelzusammensetzung und den Trocknungsbedingungen kann die Verdunstung der Lösemittel so stark werden, dass die Bénardzellen nicht nur zu einer unruhigen Oberfläche führen, sondern die Lackoberfläche völlig aufreißen. Dieser extreme Effekt ist als Zugluftempfindlichkeit besonders aus dem Möbellackbereich bekannt.
Das wave-scan bildet die visuelle Betrachtung nach. Wie mit unserem Auge wird das wellige Helligkeitsmuster auf der Oberfläche optisch abgetastet. Eine Laser-Punktlichtquelle beleuchtet die Probe unter einem Winkel von 60°, ein Detektor auf der Gegenseite misst das reflektierte Licht. Das Verlaufsmessgerät wird auf der Probe über eine definierte Strecke bewegt und misst so von Punkt zu Punkt das optische Helligkeitsprofil.
Das wave-scan analysiert die Strukturen bezüglich ihrer Größe: Um das Auflösungsvermögen des Auges bei unterschiedlicher Entfernung zu berücksichtigen, wird das optische Profil durch mathematische Filterung in langwellige (LW) und kurzwellige (SW) Anteile aufgeteilt.